Die Märker-Gruppe ist ein zuverlässiger Partner für die Bauwirtschaft und Industrie. An mehr als 40 Standorten werden mit modernster Anlagentechnik hochwertiger Zement, Kalk, Transportbeton und Betonfertigteile hergestellt sowie Kies und Sand für unsere Kunden abgebaut. Dabei legt das Familienunternehmen großen Wert auf ressourcenschonendes, umweltbewusstes und nachhaltiges Handeln.
Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 ist das Ziel, dem sich auch die Märker-Gruppe verpflichtet. Als Wegweiser wird derzeit eine CO2-Roadmap entwickelt, in der unser aktueller Stand analysiert sowie erforderliche Schritte aufgezeigt werden. Bislang wurde der Standort Harburg der Märker Zement GmbH betrachtet, sukzessive wird die Roadmap auf alle Unternehmensbereiche und Standorte ausgeweitet.
Mit dem neuen Ofen 8 leisten wir bereits einen großen Beitrag zur Energieeffizienz und CO2-Emissionsreduktion. Darüber hinaus werden weitere Maßnahmen über den gesamten Produktionsprozess erforderlich, die teilweise erst aufgrund der neuen Ofentechnologie ermöglicht werden. Das folgende Diagramm zeigt, mit welchen Schritten wir das Ziel einer klimaneutralen Zementproduktion am Standort Harburg erreichen wollen.
Der im Jahr 2022 in Betrieb genommene neue Ofen 8 leistet einen großen Beitrag zur Energieeffizienz sowie zur CO2-Minderung. Dies wird ermöglicht durch eine effizientere Wärmenutzung im Prozess sowie einen reduzierten und hinsichtlich CO2-Emissionen optimierten Brennstoffeinsatz. Allein mit dem neuem Drehrohrofen prognostizieren wir CO2-Einsparungen von etwa 23% im Vergleich zu den brennstoffbasierten Emissionen im Jahr 2021.
Erst die modernere Technik des Ofen 8 ermöglicht weitere Maßnahmen, die zukünftig zu einer weiteren deutlichen Reduktion der CO2-Emissionen führen:
Bereits durch die Inbetriebnahme des Ofen 8 konnte der Brennstoffmix hinsichtlich Effizienz und CO2-Emissionen optimiert werden. Zukünftig besteht die Möglichkeit, z.B. durch neue Brennstoffe, den biogenen Anteil im Brennstoffmix noch weiter zu steigern.
Beim Klinkerbrennen wird CO2 zum einen durch den Brennstoffeinsatz, hauptsächlich jedoch durch das Brennen des Rohmaterials freigesetzt. Der Ofen 8 ermöglicht die Produktion eines hochwertigeren Klinkers, der bei einem geringeren Anteil im Zement dennoch dieselbe Festigkeit gewährleistet.
Für die Temperaturregelung der Regenox-Anlage wird Erdgas eingesetzt, was entsprechende CO2-Emissionen zur Folge hat. Zukünftig sollen diese Emissionen durch Abwärmenutzung vermieden werden.
Für die Zementherstellung werden große Mengen elektrischer Energie benötigt. Die indirekten CO2-Emissionen für die Stromerzeugung machten im Jahr 2021 etwa 5% der Gesamtemissionen aus. Erste Priorität hat die Optimierung von Prozessen und Anlagen.
Der verbleibende Strombedarf soll künftig zu 100 % aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Es werden eigene Photovoltaik-/ Windkraftanlagen sowie der Bezug von Ökostrom geprüft.
Der Fuhrpark besteht aus PKWs, Fahrzeugen für die interne Logistik sowie Großgeräte, die im Steinbruch eingesetzt werden. Alle Fahrzeuge werden sukzessive auf klimaneutrale Antriebstechnik umgestellt.
Etwa 2/3 der Gesamtemissionen bei der Klinkerherstellung entstehen durch das Brennen des Rohmaterials. Durch einen hohen Anteil von bereits entsäuerten Sekundärrohstoffen können diese Emissionen gemindert werden.
Alle nicht weiter vermeidbaren Emissionen werden mit innovativen Techniken abgeschieden und eingelagert (CCS = Carbon Capture Storage) oder einer Wiederverwendung (CCU = Carbon Capture and Usage) zugeführt. Eine Abscheiderate von 95% wird hierbei angesetzt.
CO2-Emissionen aus biogenen Stoffen unterliegen einem natürlichen CO2-Kreislauf. Durch CCS/CCU-Techniken werden auch diese CO2-Emissionen abgeschieden und dem natürlichen Kreislauf entnommen. In diesem Fall spricht man von einer CO2-Senke. Diese hat zur Folge, dass am Ende die CO2-Bilanz sogar negativ sein kann.
Nach fast 50 Jahren Laufzeit Ofen 7 war es Zeit, sich Gedanken über die Zukunft des Zementwerkes am Standort Harburg zu machen. Kann man den bestehenden Ofen7 aus dem Jahr 1975 umbauen oder modernisieren, um den großen Herausforderungen wie CO2-Neutralität und geringeren Emissionen von Schadstoffen begegnen? Kann man weiterhin wirtschaftlich produzieren? Kann man einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten?
Viele ausführliche Gespräche und intensiver Gedankenaustausch später fiel dann im Jahr 2018 die Entscheidung, den Standort in Harburg durch den Bau eines hochmodernen, energie- und CO2-einsparenden Ofens auf die Zukunft vorzubereiten.
Im Kieswerk Arnstadt wurde eine erste, schwimmende Photovoltaik-Anlage der Firma Märker errichtet. Auf Schwimmpontons aus Hart-Polyethylen (HDPE) wurden insgesamt 736 Photovoltaikmodule installiert. Die 2.400m² große Fläche hat eine Gesamtleistung von 393 kWp. Damit können bis zu 55 % des Energiebedarfs des Kieswerks Arnstadt durch eigenerzeugten Strom abgedeckt werden. Dies bedeutet zudem auch eine Einsparung von jährlich 187 t CO2-Äquivalent.
Die Umweltauswirkungen der schwimmenden Photovoltaikanlage sind dagegen sehr gering: Eine Blendwirkung der Module wird aufgrund der matten Glasfläche reduziert und durch die verringerten Wärme- und Lichteinträge in den See wird übermäßiges Algenwachstum vermieden.